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„Demokratie braucht Mut!"

3. Fachkongress des Internationalen Bundes (IB) zeigte neue Perspektiven für gesellschaftliche Konflikte

Frau spricht vor Publikum an einem Rednerpult.
Petra Merkel, Präsidentin des Internationalen Bundes (IB), spricht in Berlin. Foto: IB

Berlin/Frankfurt am Main, 17. September 2025. „Demokratie braucht Mut!" – diese Botschaft ging vom 3. IB-Kongress mit dem Titel „Zusammen! Für Vielfalt, Teilhabe und Demokratie“ aus. Am vergangenen Wochenende versammelte die hybride Veranstaltung des freien Trägers der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit Fachleute aus Praxis, Wissenschaft, Politik, Medien und Verwaltung in Berlin. Zudem zog sie rund 300 Teilnehmende an. 

Besonders wichtig war dem Organisationsteam, dass Kinder und Jugendliche vor Ort ihre Interessen vertreten und ihre Positionen gleichwertig einbringen konnten. IB-Präsidentin Petra Merkel eröffnete den Kongress und betonte die Bedeutung gesellschaftlichen Zusammenhalts. Er müsse vor allem aktiv gestaltet werden. Demokratie lebe nicht vom Zuschauen, sondern vom Mitmachen. Sie zitierte den ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff: „Demokratische Vielfalt mag manchmal anstrengend sein, aber ihr Gegenteil ist Einfalt."

In seiner Keynote kritisierte Journalist und Autor Dr. Ronen Steinke den Mythos, Institutionen wie der IB dürften keine politischen Positionen einnehmen, weil sie Steuergeld erhalten: „Für das Grundgesetz darf man auf jeden Fall eintreten. Ich erwarte das geradezu von Ihnen", betonte er. 

Hugo, sechs Jahre alt, gründete die „Eiscreme-Partei" und gewann mit ihr die Wahl in seiner Kita

Der IB stellte einige seiner vielen Praxis-Projekte für Demokratie vor: Der sechsjährige Hugo aus Jena berichtete, wie er mit seiner selbst gegründeten „Eiscreme-Partei" die Wahl zum Parlament seiner Kita gewann. Er erklärte, wie wichtig gemeinsame Ziele in der Politik sind – in Hugos Fall das gemeinsame Eisessen. Der neunjährige Elijah gab Einblick in seinen Alltag im IB-Kinderhaus „Tim Täumel“ bei Leipzig. Schüler*innen des bunta Bildungszentrums für Gesundheit und Soziales beim IB in Rostock berichteten von ihrer Teilnahme an der Aktion „Schule ohne Rassismus". Die anwesenden Sprecher*innen der IB-Freiwilligendienste wiesen darauf hin, dass ein Freiwilliges Soziales Jahr kein Privileg sein darf, das Kindern wohlhabender Familien vorbehalten ist. 

Weitere Themen des IB-Kongress waren unter anderem die Rahmenbedingungen für ausländische Fachkräfte in Deutschland, die bedarfsgerechte Umsetzung von Inklusion in den Erziehungshilfen, digitale Bildung sowie Geschlechtergerechtigkeit.

Prof.  Karim Fereidooni von der Ruhr-Universität Bochum erklärte in seinem Beitrag zum Demokratieverständnis junger Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte: „Rassismus ist kein Kampf zwischen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, sondern eine Kulturfrage." Viele Mitschnitte und Präsentationen werden in Kürze unter www.kongress.ib.de für alle Interessierten veröffentlicht.

Mitgliederversammlung stimmt für Stärkung der Jugendbeteiligung im IB und für eine Satzungsänderung zu Demokratiefeindlichkeit

IB-Präsidentin Petra Merkel bilanzierte im Schlusswort: 

Demokratie ist nicht die Herrschaft der Mehrheit, sondern der Schutz der Minderheit. Demokratie braucht deshalb immer auch Mut. Besonders berührt hat mich bei diesem Kongress, zu sehen, wie wichtig es ist, junge Menschen einfach eigene demokratische Schritte gehen zu lassen. Der IB tut hier schon viel, aber wir wollen mehr!

Am Tag nach dem IB-Kongress trafen sich die Mitglieder des IB e. V. an selber Stelle. Passend zu den Ergebnissen des Kongresses stimmten sie zwei Anträgen zu: für eine stärkere Beteiligung junger Menschen in den Angeboten und Einrichtungen des IB sowie für eine Satzungsänderung zum Umgang mit IB-Mitgliedern, die offen demokratiefeindliche Parteien unterstützen. 

 

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