„Der IB ist Teil einer gelebten Willkommenskultur“


Hilfen für Flüchtlinge sind das IB-Jahresthema 2015

In München finden minderjährige weibliche Flüchtlinge nach langen qualvollen Irrfahrten im Projekt M³ Schutz und Zuflucht. Sie wurden in ihren Heimatländern vergewaltigt, misshandelt oder verstümmelt. In Bad Sobernheim (Rheinland-Pfalz) kommen junge Kriegsflüchtlinge nach Jahren der Bedrohung, des Chaos und der Konfrontation mit dem Tod endlich zur Ruhe. Im hessischen Hanau erhalten schwer traumatisierte junge Männer aus Kriegsgebieten Hilfe und Schutz. Sie sind glücklich, zur Schule gehen zu dürfen. In Berlin gewähren Wohnheime Hunderten von Menschen aus Krisengebieten Schutz und Starthilfe in ein neues, friedliches Leben. In Potsdam ist ein Pilotprojekt erfolgreich, das Flüchtlingsfamilien statt eines Zimmers im Heim Wohnungen anbietet.

Viele dieser Projekte wurden vom IB geplant und dann in enger Zusammenarbeit vor allem mit den Kommunen realisiert.

Seit seiner Gründung im Jahr 1949 sind die Hilfen für Flüchtlinge und die Integration von Zuwanderern wichtige Tätigkeitsfelder des IB. „Aus den vielen Jahrzehnten Erfahrung wissen wir, dass der Schlüssel zur Integration von Menschen aus anderen Kulturkreisen darin liegt, dass sie so früh wie möglich Deutsch lernen können, um die für sie fremde Kultur zu verstehen und in Ausbildung oder Arbeit zu kommen“, so die IB-Präsidentin Petra Merkel. In 22 Gemeinschaftsunterkünften und Übergangswohnheimen des IB in Berlin, Brandenburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt finden rund 3200 Menschen ein Dach über dem Kopf. Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge sind an 14 Standorten in Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz untergebracht.

2015 werden noch mehr Flüchtlinge als bisher versuchen, in Deutschland Aufnahme zu finden. Für den Internationalen Bund steht das neue Jahr deshalb im Zeichen des Engagements für diese Menschen, die alles verloren haben – bis auf ihr Leben.

„Der IB ist Teil einer gelebten Willkommenskultur in Deutschland“, unterstreicht die IB-Präsidentin. „Und deshalb werden wir uns in diesem Jahr auch schwerpunktmäßig dafür einsetzen, dass Flüchtlinge und Migranten sich darauf verlassen können, menschenwürdig behandelt und angemessen versorgt zu werden. Als Betreiber großer Einrichtungen für Flüchtlinge – in Berlin leitet der IB zum Beispiel das Übergangswohnheim „Marienfelde“ für bis zu 400 Menschen – wissen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dass auch die Bevölkerung bei solchen Projekten mit eingebunden werden muss. „Viele Menschen in unserem Land kennen aus eigener Erfahrung oder aus ihrer Familiengeschichte die Probleme von Flüchtlingen. Sie sind hilfsbereit, tolerant und gastfreundlich“, so Merkel. „Anders als uns die PEGIDA-Demonstranten weismachen wollen, haben die allermeisten keine Angst vor Überfremdung oder einer ,Islamisierung des Abendlandes‘“, stellt sie fest. „Allerdings müssen wir zwischen den Flüchtlingen und der hier lebenden Bevölkerung vermitteln. Das macht der IB aber seit mehr als 60 Jahren, darin haben wir Erfahrung, das können wir!“


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