Jährlich begleitet der Internationale Bund mehr als 5.500 der bundesweit knapp 40.000 jungen Menschen, die ein Freiwilliges Soziales Jahr und ein Freiwilliges Ökologisches Jahr in Deutschland und im Ausland absolvieren. Zu Beginn der 1960er Jahre war der IB einer der Initiatoren des Jugendfreiwilligendienstes.
Mit dem für den 1. Juli 2011 geplanten Aussetzen der Wehrpflicht fällt auch der alternative Zivildienst weg. Jetzt will die Bundesregierung vielen jungen Menschen auch weiterhin die Möglichkeit geben, sich freiwillig im sozialen und ökologischen Bereich zu engagieren, um die fehlenden Zivildienstleistenden in zahlreichen sozialen Organisationen zu ersetzen.
Mitte November hat das Bundesfamilienministerium einen Gesetzentwurf zur Einführung eines Bundesfreiwilligendienstes vorgestellt.
Der IB begrüßt diese Initiative, lehnt aber die geplante Einführung einer zusätzlichen Verwaltung ab.
"Der IB hat fast 50 Jahre Erfahrung mit der Vermittlung, Betreuung und Beratung von Jugendlichen, die sich im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres in Krankenhäusern, Altenheimen oder Kindergärten und -tagesstätten engagieren wollen", so IB-Präsident Bruno W. Köbele. "Der IB und andere Freie Träger sind durchaus in der Lage, die erwarteten zusätzlichen Freiwilligen adäquat zu vermitteln und zu begleiten."
Schließlich könne es nicht nur darum gehen, junge Menschen einfach nur zu beschäftigen. Träger wie der IB hätten in den vergangenen 50 Jahren dafür gesorgt, dass beide, Einsatzstellen und Jugendliche, den größtmöglichen Nutzen aus dem freiwilligen Engagement zögen. Die passgenaue Vermittlung von Freiwilligen, die Betreuung während ihres Einsatzes und der Ausbau des Freiwilligen Sozialen Jahres zu einem sozialen Bildungsjahr wären Leistungen, die auch von der Politik immer wieder anerkannt und gelobt worden seien, so Köbele.
Wenn die Bundesregierung jetzt auf den Aufbau einer parallelen, zusätzlichen Behörde bestehen sollte, müsse zumindest garantiert werden, dass die gewachsene Struktur in der Trägerlandschaft nicht angetastet werde, so der IB.
In den bestehenden Freiwilligendiensten arbeiten schließlich engagierte Mitarbeiter mit langer Erfahrung. Darauf könne auch in Zukunft nicht verzichtet werden, wenn die Qualität des Freiwilligendienstes nicht nachhaltig geschwächt werden soll.
Der IB bietet sich zu Gesprächen an, damit der Bundesfreiwilligendienst Erfolg haben kann. Bei allen Schwächen des Gesetzentwurfs begrüßt der IB im Übrigen ausdrücklich, dass nun geplant ist, auch Menschen über 27 Jahre den Freiwilligendienst zu ermöglichen. Im Rahmen des Freiwilligen Sozialen und Freiwilligen Ökologischen Jahres gilt dieses Alter bisher als Obergrenze. Damit bietet der Bundesfreiwilligendienst beispielsweise auch Senioren die Möglichkeit des geregelten Einsatzes. Der IB hat auch hier langjährige Erfahrungen und wird sich mit allen Mitteln dafür einsetzen, dass das Motto seines Freiwilligendienstes "Gewinn für mich - Gewinn für andere" auch nach dem 1. Juli 2011 weiter für alle freiwillig engagierten Menschen, die er begleitet, Gültigkeit hat.