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Internationaler Bund zur aktuellen Debatte: Vielfältige Stadtbilder brauchen vielfältige Lösungen

Populistische Zuspitzungen heizen die gesellschaftliche Stimmung unnötig auf

Petra Merkel lächelt ins Bild, trägt eine rote Brille
Petra Merkel, Präsidentin des Internationalen Bundes, mahnt in der aktuellen Stadtbild-Debatte zu einem respektvollen Miteinander. Foto: IB

Frankfurt am Main, 29. Oktober 2025. Der Internationale Bund (IB) ruft in der aktuellen Stadtbild-Debatte zu mehr Sachlichkeit und konstruktiven Lösungsansätzen auf. Der öffentliche Diskurs wird derzeit häufig mit diskriminierender Sprache geführt, die Vorurteile und Ängste in Teilen der Gesellschaft verstärkt. Durch populistische Zuspitzungen sozialer Themen werden vermeintliche „Probleme“ und „Bedrohungen“ oftmals erst erzeugt und die gesellschaftliche Stimmung unnötig aufgeheizt.

Der IB betont: Vielfalt ist eine wertvolle Ressource. Sie prägt Deutschlands Städte und macht sie lebendig, kreativ und zukunftsfähig. Lösungen müssen deshalb ebenso vielfältig, individuell und lokal gedacht werden – angepasst an die jeweiligen Gegebenheiten. Ziel aller Maßnahmen sollte es sein, gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken, statt Spaltung zu vertiefen.

Fachleute des IB, einer der größten freien Träger der Jugend-, Bildungs- und Sozialarbeit in Deutschland, haben daher neun konkrete Vorschläge erarbeitet, die das Sicherheitsgefühl und die soziale Teilhabe aller Menschen – mit und ohne Migrationsgeschichte – stärken sollen.

Der IB hält verstärkte Abschiebungen in diesem Zusammenhang nicht für zielführend. Menschen mit Zuwanderungs- oder Fluchtgeschichte können nicht für strukturell bedingte oder durch Vorurteile verstärkte gesellschaftliche Herausforderungen verantwortlich gemacht werden. Stattdessen braucht es verantwortungsvolle, nachhaltige Politikansätze, die Integration fördern, soziale Teilhabe ermöglichen und Sicherheit auf Basis von Vertrauen und Begegnung schaffen.

So kann eine offene, solidarische Stadtgesellschaft entstehen, in der sich alle Menschen sicher und willkommen fühlen – unabhängig von Herkunft, Religion oder sozialem Status:

  • Armut durch mehr und besser finanzierte (Weiter-) Bildung vermeiden oder abbauen
  • deutlich mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen, um Wohnungs- und Obdachlosigkeit entgegenzutreten
  • mehr Unterstützung für Menschen in schwierigen Lebenssituationen (bei Suchtverhalten, psychischen Problemen, Gewalterfahrungen ...)
  • Sicherheit nicht nur mit Polizeipräsenz gleichsetzen, sondern auch mit ausreichend finanzierter Sozial- und Anti-Rassismus-Arbeit
  • Sicherheit darf nicht nur für die Mehrheit gelten, sondern muss auch Minderheiten einschließen (auch Menschen mit Migrationshintergrund haben in deutschen Städten mitunter Angst, zum Beispiel vor Rassismus)
  • ein öffentliches Bekenntnis dazu, dass auch Menschen mit Migrationshintergrund zum Stadtbild gehören - und dies nicht ausschließlich als Arbeitskräfte
  • mehr Prävention und Aufklärung sowie eine konsequente Strafverfolgung bei Gewalt gegen Frauen
  • faire Löhne für Menschen, die in fordernden, aber häufig schlecht entlohnten Berufen arbeiten – etwa in Reinigungsdiensten, der Pflege oder der Paketzustellung
  • ein besseres Gesundheitssystem, in dem auch Geringverdienende alle nötigen Behandlungen erhalten  

Uns ist wichtig, dass in dieser Debatte eines deutlich wird: Man darf keine Mehrheiten gegen Minderheiten ausspielen. Das führt nur zu weiterer Spaltung und verschärft bestehende Herausforderungen, statt sie zu lösen. Unsere Empfehlungen zeigen, dass es viele konstruktive Wege gibt, allen Menschen – also der gesamten Gesellschaft – zu helfen, den sozialen Zusammenhalt zu stärken und ein respektvolles Miteinander zu fördern. 

IB-Präsidentin Petra Merkel

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