Der Internationale Bund (IB) hat bei seinem Parlamentarischen Frühstück im Deutschen Bundestag dringlich für die Fortsetzung des Programms Respekt Coaches geworben. Die dahinter stehende Extremismus- und Mobbing-Prävention an Schulen ist durch die Kürzungspläne im Bundeshaushalt 2024 in ihrer Existenz bedroht.
Respekt Coaches sind speziell ausgebildete Fachkräfte, die bundesweit an Schulen mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Dabei lernen Schüler*innen, sich eine fundierte Meinung zu bilden, diese offen zu vertreten, aber auch, andere Sichtweisen und Identitäten zu akzeptieren. Laut Evaluationsbericht wünschen sich 80 Prozent der kooperierenden Schulen die Respekt Coaches als feste Einrichtung.
"Demokratie braucht politische Bildung. Das gilt aktuell in Deutschland so sehr wie vermutlich seit Jahrzehnten nicht! Respekt Coaches sind Demokratie Coaches. Diese wichtigen Strukturen der Politischen Bildung müssen weiterhin unabhängig vom System Schule bestehen und dürfen nicht verloren gehen", sagte IB-Präsidentin Petra Merkel bei der Veranstaltung.
Anwesend waren beim Parlamentarischen Frühstück unter der Schirmherrschaft der Abgeordneten Schahina Gambir (Bündnis 90/Die Grünen) Mitglieder der Bundestagsfraktionen von Bündnis 90/Die Grünen, FDP und SPD. Diese trafen dort Experten*Expertinnen zum Thema. Es herrschte Einigkeit über die hohe Relevanz des Programms – insbesondere vor dem Hintergrund des Krieges im Nahen Osten – für das gesellschaftliche Klima.
Haushaltsausschuss des Bundestages entscheidet am 16. November über Verteilung der Mittel 2024
In ihrem Abschlussstatement machte IB-Präsidentin Petra Merkel gegenüber den Abgeordneten die Dringlichkeit ihres Anliegens deutlich: "Bitte setzen Sie sich dafür ein, dass das Programm Respekt Coaches unbedingt auf Bundesebene verbleibt. Bitte gehen Sie dazu schnellstmöglich auf die Haushaltspolitiker*innen Ihrer Fraktion zu. Die Zeit drängt!" Der Haushaltsausschuss des Bundestages entscheidet in seiner Sitzung am 16. November über die Verteilung der finanziellen Mittel 2024.
Der IB sieht sich am heutigen 9. November besonders in der Pflicht, für Demokratiebildung zu werben. An diesem Tag rief Philipp Scheidemann 1918 die erste Republik auf deutschem Boden aus. Heute genau vor 100 Jahren putschte Hitler mit seinen Anhängern gegen ebendiesen Staat. 1938 war der 9.11. trauriger Höhepunkt der Novemberprogrome gegen jüdische Menschen. 1989 fiel die Mauer. Im Angesicht dieser Ereignisse sollte das etablierte Bundesprogramm in Regelstrukturen überführt werden.