Am 11. Januar 2009 ist der Internationale Bund (IB) 60 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass fand heute im Rahmen seiner Kampagne „Schwarz-Rot-Bunt. IB pro Demokratie und Akzeptanz“ eine Projektmesse mit Aktionsforum im und vor dem Frankfurter Römer statt.
Dabei zeigten zahlreiche Einrichtungen des IB aus Hessen und der gesamten Bundesrepublik praktische Beispiele aus ihrer Arbeit für Demokratie und Toleranz und zur Gewalt- und Extremismusprävention.
In seiner Begrüßung unterstrich der Präsident des IB, Bruno W. Köbele, dass auch nach sechs Jahrzehnten das Hauptaugenmerk des Verbandes auf die berufliche und soziale Integration von jungen Menschen in die Gesellschaft gerichtet sei.
Gastredner auf der Festveranstaltung zum Auftakt waren der Publizist Prof. Dr. Alfred Grosser und der Wiesbadener Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Michael May. Grosser sieht die Zivilgesellschaft auf dem Prüfstand. Der IB habe in den 60 Jahren seiner Existenz zwar zu ihrer Festigung beigetragen, dennoch warnte Grosser davor, dass ihre Zukunft gefährdet ist. Die Grundwerte der Zivilgesellschaft müssten neu definiert werden. Sie müsse „mit und ohne Gott, aber einer festen Ethik als Grundlage funktionieren, wie der IB sie verkörpert“, so Grosser.
Prof. Dr. Michael May ging konkret auf die IB-Kampagne „Pro Demokratie und Akzeptanz“ ein. Menschen griffen aufgrund unterschiedlichster Motive zu Gewalt, so May. Gewaltprävention müsse bei diesen Motiven ansetzen und tragfähige Alternativen dazu anbieten. Die gesellschaftliche Verantwortung könne jedenfalls nicht an die Soziale Arbeit von Trägern wie dem IB abgetreten werden, forderte May, sondern sei vielmehr Aufgabe der gesamten Zivilgesellschaft.
Beide Redner würdigten die Leistungen des IB in den vergangenen sechs Jahrzehnten. Wie vielfältig das Engagement des Verbandes bei der Förderung des Demokratieverständnisses und im Bereich der Gewaltprävention ist, unterstrichen die rund 20 Informationsstände von Einrichtungen und Projekten im Innenhof des Frankfurter Römers. Unter ihnen war das Boxcamp des IB in Kassel, die Projekte für Fußballfans aus Darmstadt und Offenbach, aber auch das Rockmusikprojekt Rainbow des IB in Pirmasens.
Eröffnet wurde die Veranstaltung von deren Schirmherrin, der Fußball-Weltmeisterin Steffi Jones, die den IB schon seit Jahren bei seinem Einsatz pro Demokratie und Akzeptanz unterstützt.