Vorbildliche Integration lernbehinderter Jugendlicher in Ausbildung und Beruf


Im September 2001 erhielten 120 Jugendliche, die im Förder- und Integrationszentrum (FIZ) des Internationalen Bundes (IB) in Neuenhagen ausgebildet wurden, den Facharbeiterbrief der IHK Frankfurt Oder/Land Brandenburg. Damit ist ein weiteres Kapitel der Arbeit der seit 1993 bestehenden Einrichtung erfolgreich abgeschlossen worden.

 

Seit Beginn der Aktivitäten des IB in Neuenhagen haben rund 1200 junge Frauen und Männer mit Lern- und Mehrfachbehinderungen hier eine Lehre absolviert. Viele von ihnen gehen heute trotz schlechterer Startchancen genau wie ihre Altersgenossen dem erlernten Beruf nach. Zurzeit werden im FIZ insgesamt 400 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 17 bis 25 Jahren in zehn anerkannten Berufen ausgebildet. Mit seinen Außenstellen in Frankfurt (Oder), Eisenhüttenstadt und Bernau ist das Förder- und Integrationszentrum die einzige Einrichtung dieser Art in Brandenburg.

Schwerpunkt der Arbeit des FIZ mit seinen 200 Mitarbeitern, von dessen Erfolg Bundespräsident Johannes Rau sich anlässlich seines Besuches am 
12. Dezember persönlich überzeugte, ist die Vermittlung handwerklichen Könnens. Begleitet von Pädagogen und Sozialberatern werden die jungen Leute auf ein selbständiges Leben vorbereitet. In einem angeschlossenen Internat wohnen 90 Auszubildende, die zusätzlich intensiv betreut werden.

Vor Beginn ihrer Ausbildung werden die jungen Menschen im FIZ in einem Förderlehrgang zunächst auf die Lehre vorbereitet. Daher auch der Name: Förderung vor und während der Ausbildung für die Integration nicht nur in den Arbeitsmarkt, sondern auch in ein normales Leben. Rund 70 Prozent aller im FIZ Ausgebildeten finden im Anschluss eine Stelle auf dem ersten Arbeitsmarkt.

Als ergänzendes Angebot gehört auch das über die Ortsgrenzen hinaus bekannte Ausbildungs- und Freizeithaus "Arche" zum FIZ.

Darüber hinaus hat das FIZ Neuenhagen in diesem Jahr einen für die Region einmaligen gastronomischen Integrationsbetrieb eröffnet, in dem zunächst acht Arbeitsplätze geschaffen wurden, vier für Menschen mit Behinderungen und vier für junge Leute und Langzeitarbeitslose. Im Restaurant "Sticker" werden Mitarbeiter, Unternehmer, deren Geschäftspartner und Teilnehmer verschiedener Maßnahmen mit Frühstück und Mittagessen versorgt.

     
Das FIZ in Neuenhagen wird sich darüber hinaus im kommenden Jahr an der neuen IB-Kampagne "Schwarz-Rot-Bunt - Pro Demokratie und Akzeptanz" beteiligen. Unter diesem Motto will der Verein deutliche Zeichen gegen Rechtsextremismus setzen und für ein friedliches Zusammenleben von Menschen aus verschiedenenein Kulturkreisen werben.


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