Diversity Management und Inklusion

Wir leben Vielfalt, weil Menschen verschieden sind.

Wir sind davon überzeugt, dass eine Kultur der Vielfalt unser Unternehmen stärkt.
Deshalb haben wir die Charta der Vielfalt unterzeichnet. Diversity Management ist eine Grundlage unserer Unternehmenspolitik.

In unserer Mitarbeiterschaft streben wir eine Vielfalt in Bezug auf Religion und Weltanschauung, Geschlecht, Alter, sexuelle Orientierung und Identität sowie ethnische Herkunft an. Wir stärken die Gleichberechtigung von Menschen mit Behinderung.

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Selbstbestimmte Sexualität ermöglichen und Grenzen achten im IB

Grundhaltung

Sexualität ist ein natürlicher und wertvoller Bestandteil des Menschseins. Sie umfasst weit mehr als Geschlechtsverkehr und drückt sich ganz unterschiedlich aus. Sie hat körperliche, psychische und soziale Aspekte. Sexualität ist in unterschiedlichen Facetten und Ausgestaltungen ein Grundbedürfnis und ein Teil der Identität eines jeden Menschen.

Die WHO definiert: „Sexualität bezieht sich auf einen zentralen Aspekt des Menschseins über die gesamte Lebensspanne hinweg, der das biologische Geschlecht, die Geschlechtsidentität, die Geschlechterrolle, sexuelle Orientierung, Lust, Erotik, Intimität und Fortpflanzung einschließt. Sie wird erfahren und drückt sich aus in Gedanken, Fantasien, Wünschen, Überzeugungen, Einstellungen, Werten, Verhaltensmustern, Praktiken, Rollen und Beziehungen. Während Sexualität all diese Aspekte beinhaltet, werden nicht alle ihre Dimensionen jederzeit erfahren oder ausgedrückt. Sexualität wird beeinflusst durch das Zusammenwirken biologischer, psychologischer, sozialer, wirtschaftlicher, politischer, ethischer, rechtlicher, religiöser und spiritueller Faktoren.“

Sexualität kann in vielen verschiedenen Formen, allein oder gemeinsam mit anderen stattfinden. Dabei ist sie sehr individuell und abhängig von Einflüssen durch Sozialisation und Umfeld, sie verändert sich im zeitlichen Verlauf und hat – je nach Situation oder Lebenslage – einen unterschiedlichen Stellenwert. Ein jeder Mensch hat ein Recht auf Sexualität. Alle Teilnehmer*innen, Klient*innen, Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen in den Maßnahmen und Einrichtungen des IB bringen ihre eigene sexuelle Geschichte und ihre Wert- und Lebensvorstellungen mit. Überall, in allen Arbeitsfeldern, begegnet uns daher Sexualität, implizit oder explizit. Wie damit umzugehen ist, definiert auch das jeweilige Setting und der daraus abgeleitete Auftrag.

Der IB setzt sich für eine inklusive Gesellschaft ein, die die selbstverständliche und gleichberechtigte Möglichkeit zur selbstbestimmten Teilhabe von Menschen in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens beinhaltet. Die Entwicklung einer selbstbestimmten Sexualität und sexuellen Identität und das Erlangen beziehungsweise der Erhalt von Gesundheit ist ein Bestandteil davon.

Die UN-Behindertenrechtskonvention benennt die sexuellen bzw. reproduktiven Rechte. In der Praxis heißt das, dass Angebote so gestaltet sein müssen, dass die Adressat*innen ihre Sexualität möglichst selbstbestimmt leben können und Schutzräume den eigenen und den Schutz anderer bestmöglich gewährleisten. Um Menschen mit Behinderung beim Kennenlernen und Einfordern ihrer Rechte zu unterstützen, sind Gesprächsangebote und der Zugang zu verständlichen, bedarfsentsprechenden Informationen sowie Aufklärung wichtig.

Eine erste Orientierung bei der Beschäftigung mit Sexualität bietet das Konzept der sexuellen Gesundheit. Laut WHO bedeutet sexuelle Gesundheit nicht nur die Abwesenheit von Krankheit oder einer Funktionsstörung, sondern wird verstanden als der „Zustand körperlichen, emotionalen, geistigen und sozialen Wohlbefindens“ bezogen auf die Sexualität. „Sexuelle Gesundheit erfordert sowohl eine positive, respektvolle Herangehensweise an Sexualität und sexuelle Beziehungen als auch die Möglichkeit für lustvolle und sichere sexuelle Erfahrungen frei von Unterdrückung, Diskriminierung und Gewalt. Wenn sexuelle Gesundheit erreicht und bewahrt werden soll, müssen die sexuellen Rechte aller Menschen anerkannt, geschützt und bewahrt werden.“

In gesellschaftlichen und fachpolitischen Debatten wird sexualpädagogisches Arbeiten jedoch häufig nicht aus einem positiven Teilhabegedanken heraus gedacht und umgesetzt, sondern dient ausschließlich zur Prävention von sexueller Gewalt und dem Schutz vor (sexuell erworbenen) Krankheiten und ungewollten Schwangerschaften. Auch als Reaktion auf die bekannt gewordenen Übergriffe in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, Behindertenhilfe und Senior*innenarbeit und die verstärkte mediale Aufmerksamkeit seit Anfang der 2000er Jahre setzen sich Institutionen verstärkt mit einem präventiven Blick mit Sexualität auseinander – Sexualpädagogik ist dadurch „auf neue Weise an das Präventionsthema gebunden“. Diese Sichtweise ist jedoch verkürzt und verkennt „Sexualität als ein […] positive[s] Potenzial des Menschen und Quelle für Befriedigung und Genuss“.

Sexualpädagogik wird hier verstanden als professioneller pädagogischer Umgang mit sexualitätsbezogenen Fragen und umfasst auch Sexualerziehung und sexuelle Bildung.

Nach Auffassung des IB ist das Ziel sexualpädagogischen Arbeitens die Vermittlung von sexualitäts-, entwicklungs- und teilhabefreundlicher Akzeptanz sowie einem alters- und entwicklungsentsprechenden Wissen über den Körper, Sexualität und Verhütung. Nur ein – wenn auch nicht unerheblicher – Aspekt von Sexualpädagogik ist dabei die Prävention von sexueller Gewalt.

Die praktische Umsetzung eines sexualitätspositiven Zugangs und gleichzeitig die Wahrung von Grenzen ist in der Praxis nicht immer leicht. Die Auseinandersetzung mit Sexualität kann Gefühle wie Scham, Unsicherheit und Abwehr mit sich bringen. Sie kann, insbesondere wenn es um sexuelle Gewalt geht, anstrengend, kräftezehrend und schmerzhaft sein. Das macht sie jedoch nicht wenige wichtig.

Sexuelle Entwicklung braucht Frei- und Schutzräume. Grundlage ist eine akzeptierende und offene Haltung, die Selbstbestimmung fördert, das grundlegende Recht auf Sexualität anerkennt und gleichzeitig die Wahrung der Grenzen des Gegenübers stärkt.

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